Navigation überspringen

Der Film: Die Geschichte des Epilepsiezentrums Kleinwachau

Unsere Geschichte kompakt: Die wichtigsten Daten

1889 Kleinwachau wird als Heil- und Pflegeanstalt der Inneren Mission gegründet. Am Anfang betreuen zwei Diakonissen zwölf anfallskranke Kinder.

1893-1932 Die Einrichtung wächst und wird so auf fünf Häuser erweitert. Die Bettenkapazität beträgt 110 Plätze.
 
1933-1945 Menschen mit Behinderungen werden im Dritten Reich als „unwertes Leben" eingestuft. Viele Kleinwachauer Bewohner sterben in Folge des "Euthanasie"-Programms. Während des Zweiten Weltkrieges beschlagnahmen die Nationalsozialisten das Gelände und nutzen es als Landesjugendhof für Schwererziehbare.

1945 Kleinwachau wird an die Innere Mission, dem Vorgänger der heutigen Diakonie, zurückgegeben und erneut als Heil- und Pflegestätte eingerichtet.
Stand zu Beginn die fürsorgende Pflege im Vordergrund der Arbeit, ist es heute das Ziel, Menschen mit Epilepsie in die Gesellschaft zu integrieren. In diesem Sinne hat sich ebenfalls die Struktur der Einrichtung verändert.
 
1949-1989 Der Betrieb in Kleinwachau wird wieder aufgenommen und das Zentrum wächst kontinuierlich weiter. Dazu gehören die Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen, der medizinischen Versorgung und der Ausbau der schulischen Bildung.
 
ab 1990 Die diakonische Einrichtung entwickelt sich zu einem modernen Epilepsiezentrum. Dazu gehört das Fachkrankenhaus für Neurologie mit seiner Intensiv-Monitoringstation. Neu gebaut werden die Kleinwachauer Werkstätten und die Förderschule für Kinder und Jugendliche mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Die verschiedenen Wohnbereiche für Menschen mit Behinderung werden renoviert und den neusten Standards angepasst.

Das Berghaus, heute ein Wohnhaus für Klientinnen und Klienten, auf einer historischen Ansichtskarte des Epilepsiezentrum Kleinwachau

Kleinwachaus Geschichte: Interaktiv und online

Möchten Sie mehr über die Geschichte Kleinwachaus erfahren? Dann besuchen Sie unsere interaktive Chronik. Dort erwarten Sie historische Berichte, unzählige Fotos sowie Audio- und Videomaterial. Erleben Sie so zum Beispiel einen Tagesablauf aus dem Jahr 1907.

Hier gelangen Sie zur interaktiven Chronik.

mehr erfahren

Das dunkelste Kapitel unserer Geschichte: Die Euthanasie

Wir gedenken jedes Jahr der Kleinwachauer Opfer der Euthanasie. 111 Frauen und Männer sind im Rahmen der Nazi-Aktion T4 ermordet worden. Zwischen 1940 und 1945 fielen diesem systematischen Massenmord mehr als 70 000 Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen zum Opfer. Die Leitung hatte die so genannte „Zentraldienststelle T4“. Die Opfer sind uns Verantwortung und Verpflichtung.

Ihnen ist in Kleinwachau ein Mahnmal vor dem Brunnenhaus gewidmet. „Den Opfern der Euthanasie aus Kleinwachau 1940-1943“ wurde am 19. Oktober 1995 eingeweiht. Die Bronzeplastik ist ein Werk der Dresdner Künstlerin Una Klose. Die Plastik mit der narbigen Oberfläche zeigt zwei schlanke Figuren, die eng umschlungen sind und sich gegeneinander beugen. Die Arme strecken sie nach hinten, ihre Köpfe sind nur angedeutet. Es ist ein Denkmal, das mahnt.

Auf dem Friedhof der benachbarten Gemeinde Wachau erinnert zudem eine Gedenkplatte an die Kleinwachauer Opfer des Nationalsozialismus.

Auf unserer interaktiven Chronik informieren wir umfassend über die schreckliche Zeit des Nationalsozialismus, die die damaligen Bewohner unserer Einrichtung schwer traf. Zeitzeugen schildern dabei ihre Erinnerungen.

Unsere Aufarbeitung: Das Epilepsiezentrum Kleinwachau in der DDR

Um unseren Bewohnern und ehemaligen Bewohnern schnellen Zugang zu Entschädigungsleistungen aus den Mitteln der Stiftung „Anerkennung und Hilfe" zukommen lassen zu können, haben wir die Lebensumstände unserer Bewohner zwischen den Jahren 1945 und 1989 erforscht.

Autorin des Abschlussberichtes ist Bettina Westfeld, M.A.. Die Historikerin studierte Neuere und Neueste Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte und Philosophie. Sie forscht zur Geschichte politischer Strafjustiz nach 1945 und zur Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in Deutschland.

Als Ergebnis ihrer Studie lässt sich feststellen, dass es keine systematischen Misshandlungen oder Gewaltexzesse in Kleinwachau gab. Die Bewohner und teilweise auch Mitarbeiter berichten aber über einzelne Zwangsmaßnahmen und Gewalterfahrungen. Dafür bitten wir um Vergebung!

Homepage der Stiftung "Anerkennung und Hilfe"

Das Epilepsiezentrum Kleinwachau 1945-1989: Der Abschlussbericht als Download

Abschlussbericht von Bettina Westfeld, M.A.

Der Abschlussbericht der Historikerin

Wie war das Leben in Kleinwachau zwischen 1945 bis 1989? Wie ging man zu DDR-Zeiten mit den anvertrauten Klientinnen und Klienten um. Das hat die Wissenschaftlerin Bettina Westfeld für uns untersucht.

Ab Seite 13 können Sie eine Zusammenfassung lesen.

mehr lesen
Folgen Sie uns auf: