Navigation überspringen
  1. Startseite
  2. |
  3. Magazin
  4. |
  5. Erfahrungsbericht HEP

Die Welt aus anderer Sicht. - Ein Erfahrungsbericht zur Ausbildung als Heilerziehungspflegerin.

Stefanie Hörnig trägt ein olivfarbenes T-Shirt, überfliegt mit ihren Augen den Raum. An den Tischen warten Bewohner auf Kaffee. Hörnig hat blonde Locken und besonderen Ausdruck in den Augen. Einen Blick, der Wärme und Fürsorge ausstrahlt, der auf Augenhöhe begegnet, nicht mit Urteilen arbeitet und erst recht nicht mit Schubladen. Vielleicht ist das der Grund, warum die Bewohner des Kleinwachauer Berghauses sie anlachen, wenn Stefanie Hörnig den Raum betritt.

Die junge Frau arbeitet als ausgebildete Heilerziehungspflegerin im Epilepsiezentrum Kleinwachau und hat diese Entscheidung noch keine Sekunde bereut. „Diese Menschen hier sind so einzigartig", sagt sie. „Sie haben die Fähigkeit, die Dinge komplett anders zu sehen, das beeindruckt mich."

Eigentlich hat Stefanie Hörnig eine Ausbildung zur Sozialassistentin in Dresden absolviert. In dieser Zeit landete sie in einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderungen. Sie begleitete die Kinder und Jugendlichen zur Urlaubsfahrt an die Ostsee und wusste fortan, dass sie nie wieder etwas anderes machen möchte. „Menschen mit Behinderungen sind so anders, anders schön", erklärt sie mit einem Lächeln.

Sie wird Sozialassistentin und beginnt danach eine zweite Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin an der Fachschule für Heilerziehungspflege in Großhennersdorf bei Löbau. Das Epilepsiezentrum Kleinwachau ist Praxispartner dieser traditionsreichen Ausbildungsstätte und so macht Stefanie Hörnig schließlich jede Menge Praxiserfahrung im Wohnbereich des Epilepsiezentrums.

„Es gibt Höhen und Tiefen", sagt die junge Pflegerin und wird ernst. „Ich bin direkt im Leben der Menschen dabei, ganz nah an ihnen dran." Schicksalsschläge und Krisen der Bewohner würden auch Teil ihres Lebens. „Extreme Situationen bleiben nicht aus." Trotzdem hat sie sich entschieden - für die Heilerziehungspflege, die Menschen und ihre ganze authentische Herzlichkeit. „Ich denke, dass ich in dieser Zeit sehr gewachsen bin", sagt Stefanie Hörnig. „Es macht mich einfach glücklich, zu helfen". Die Herbstsonne am Fenster lässt ihre blonden Locken leuchten. Sie lächelt und widmet sich wieder einem Bewohner, der wild mit einem Buch wedelt.
  

Folgen Sie uns auf: